Das Geheimnis, das keines ist
Das Geheimnis, das eigentlich keines ist, wird übersehen, weil es so einfach ist. Es ist wie eine Brille, die man sucht und derweil auf dem Kopf trägt.
Das Geheimnis, das eigentlich keines ist, wird übersehen, weil es so einfach ist. Es ist wie eine Brille, die man sucht und derweil auf dem Kopf trägt.
Das Leben gelingt, wenn wir es lieben. Das jedenfalls schreibt der Soziologe Hartmut Rosa. Das Leben zu lieben, das heisst für ihn, dass wir eine „geradezu libidinöse Bindung“ zu den Menschen, Räumen, Dingen und Werkzeugen haben, denen wir begegnen und mit denen wir zu tun haben. Es geht ihm um eine Liebesbeziehung mit dem Leben.
Für Carl Gustav Jung, Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie, war ein lateinisches Sprichwort von so grosser Wichtigkeit, dass er es in Stein meisseln lies. Es handelt sich um das Sprichwort Vocatus atque non vocatus deus aderit – Gerufen oder nicht gerufen, Gott wird anwesend sein.
So kurz, so knapp, so kontextfrei steht er da: „Jesus spricht: Werdet Vorübergehende.“ Es ist der kürzeste Satz im Thomas-Evangelium. Er ist so kurz formuliert, dass er selbst beinahe an mir vorbeigeht. Aber nur beinahe, ich bleibe an ihm hängen.